Mädchen und Jungen Förderung an der Maximilianschule
Vorwort
Gender beschreibt die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Rollen bzw. Verhaltensweisen von Männern und Frauen.
Im Vergleich zum biologischen Geschlecht ist das soziale Geschlecht erlernt und damit auch veränderbar.
Die Aufgabe der Grundschule ist es, unterschiedliche Interessen und Bedarfe der Jungen und Mädchen wahrzunehmen, diesen gerecht zu werden und bestehenden Benachteiligungen aufgrund tradierter Rollenerwartungen entgegenzuwirken.
Gender Mainstream ist eine Querschnittsaufgabe durch die gesamte Schulkultur der Maximilianschule und muss besonders im Bereich des Lehrens und Lernens verankert werden.
Mädchen und Jungen Förderung im Schulalltag der Maximilianschule
Das Kollegium der Maximilianschule:
- ist Vorbild in geschlechtergerechter Sprache
- erkennt geschlechterspezifisches Verhalten und begegnet diesem vorurteilsfrei
- sensibilisiert die Kinder für den Umgang mit stereotypen Geschlechterrollen (z.B. Rollentausch in Rollenspielen (s. Programm Teamgeister) und hinterfragt diese gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern kritisch
- lobt ausgewogen sowohl bei Ordnung, Fleiß und guter Leistung als auch bei kreativen Ideen und besonderem Engagement in einzelnen Bereichen (z.B: Ampelsystem „übergrün“ – s. Erziehungskonzept)
- geht bewusst mit Körperkontakt um
- beachtet gleichmäßige Redeanteile von Mädchen und Jungen (z.B. Meldekette)
- beachtet bei der Sitzordnung eine ausgewogenen Geschlechterverteilung
- ermöglicht in unterschiedlichen Sozialformen / Methoden je nach Unterrichtsinhalten gelungene Kooperationen
- achtet bei Klassendiensten auf die gleichmäßige Verteilung
- bietet Arbeitsmaterial an, das den Interessen beider Geschlechter gerecht wird
- bietet in Feiern, Projekten Möglichkeiten, sich gleichermaßen einzubringen
Unterschiedliche Neigungen und Interessen zeigen sich besonders in den verschiedenen Fächern:
Mädchen bevorzugen häufiger den Deutschunterricht, speziell das Leseinteresse ist stärker ausgeprägt, Jungen interessieren sich häufiger mehr für mathematische und naturwissenschaftliche Themen. Gerade auch im Sportunterricht gibt es Interessensunterschiede in Bezug auf die Bereiche Turnen und Tanzen und Ballsportarten und Ringen.
Deutsch
ZEBRA als unser Unterrichtswerk berücksichtigt in ausreichender Weise die unterschiedlichen Bedarfe von Jungen und Mädchen, spricht aber in der Gesamtheit beide Geschlechter gleichermaßen an.
Klassenlektüren werden paritätisch ausgewählt, so dass beide Geschlechter angesprochen werden bzw. alternierend angeboten wird; im dritten und vierten Schuljahr bespricht jedes Kind jeweils ein Buch seiner Wahl nach festgelegten Kriterien (s. Leistungskonzept Deutsch).
Mittwochs in der zweiten Stunde (in der dritten Stunde) kommt der Bücherbus nach Uentrop (Werries). In dieser Zeit ist können die Schülerinnen und Schüler Texte ihrer Wahl lesen.
Schreibanlässe werden initiiert, die thematische Freiräume zu individuellen Entfaltung schaffen.
Mathematik
Jedes Kind lernt anders – unabhängig vom Geschlecht!
Generell gilt, dass unterschiedliche Lernausgangslagen unterschiedliche Zugangsweisen und Problemlösestrategien begründen.
Unser Mathematikunterricht orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder. Mädchen- und jungenspezifische Themen werden angeboten (s. schuleigener Arbeitsplan Mathematik).
Sachunterricht
Im Sachunterricht achten wir auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Themen, die vielfältige Identifikationsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler bieten und Themen, die geschlechterspezifisch (Sexualerziehung) sind. Hier bieten wir durch Geschlechtertrennung und externe Moderationspartner einen äußeren und inneren Rahmen zur Persönlichkeitsfindung- und Stärkung.
Sportunterricht
Im Sportunterricht werden geschlechterspezifische Disziplinen paritätisch aufgegriffen und didaktisch und methodisch, so aufbereitet, dass sich sowohl Mädchen als auch Jungen darin wiederfinden.
Der Auf- und Abbau der Sportgeräte wird zusammen durchgeführt.
Schülerparlament
Das Schülerparlament der Maximilianschule setzt sich paritätisch zusammen. In den regelmäßigenTreffen findet sich immer der Punkt „Neues aus den Klassen“ wieder. Hier setzen sich die Kinder z.B. für neue Spielgeräte ein. Es wird darauf geachtet, dass unterschiedlichste Spielangebote angeboten werden können. Auch bei Projekten kommen geschlechterspezifische Wünsche besonders zum Tragen.
Fort- und Weiterbildung
Im Fortbildungskonzept der Maximilianschule übernimmt die Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen die Koordination der Genderentwicklung. Sie dient als Multiplikatorin für das Kollegium in Dienstbesprechungen und Konferenzen und gibt Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich weiter.