Klassenrat

Konzept zum Klassenrat an der Maximilianschule   (Stand August 2023)

                                                                         

Was ist ein Klassenrat

Der Klassenrat an der Maximilianschule lässt sich zunächst als eine regelmäßig stattfindende Gesprächsrunde definieren, an der alle Mitglieder einer Klasse (Schüler:innen, Lehrer:innen und Schulassistenz) gleichberechtigt teilnehmen. Er stellt somit eine Form der Selbst- und Mitbestimmung auf der Ebene unserer Schulklassen dar und lässt sich in der Freinet-Pädagogik verorten.

Im Klassenrat erleben sich unserer Schüler:innen eingebunden in Planungs- und Entscheidungsprozesse, die das Leben in ihren Schulklassen betreffen. Dies können z.B. Ausflüge, Projekte, Organisationsfragen, Probleme oder Konflikte sein. Unsere Schüler:innen merken, dass sie selbst durch die Beteiligung an Diskussionen, durch Äußerungen und Begründungen der eigenen Meinung auf das Zusammenleben in ihrer Schulklasse Einfluss nehmen können und möglichst einvernehmliche Lösungen finden.

Da der Klassenrat unsere Schüler:innen auf ihrem Weg zur Selbstbestimmung, konstruktiven Mitbestimmung und Mitverantwortung unterstützen soll, nehmen auch die Lehrer:innen an der Maximilianschule eine andere Rolle in diesem Beteiligungsprozess ein. Sie verstehen sich demnach vielmehr als Begleitende und Beratende.

Um unsere Schüler:innen behutsam an einen Klassenrat heranzuführen, finden in Jahrgang 1 und 2 noch vermehrt geleitete bzw. durch die Lehrkraft moderiert, Klassengespräche statt. Im 3. Jahrgang wird der Klassenrat dann in seiner klassischen Struktur, mit einer sukzessiven Verteilung von einzelnen Rollen, eingeführt. Ziel ist es, den Klassenrat im 4. Jahrgang mehr und mehr in die Hände der Kinder abgeben zu können.

Bausteine des Klassenrats (und ihr Nutzen für die Förderung personaler Kompetenzen)

Der Klassenrat an der Maximilianschule hat eine klare und verlässliche Struktur. Diese setzt sich aus einzelnen Bausteinen zusammen, die den Verlauf einer Klassenratssitzung eindeutig bestimmen und dadurch allen Beteiligten Orientierung und Sicherheit bieten. Die Bausteine werden im Folgenden kurz vorgestellt und im Hinblick auf ihren Nutzen für die Förderung personaler Kompetenzen beschrieben:

  • Schriftliche Ankündigung der zu besprechenden Anliegen / Probleme
  • Die positive Runde
  • Überprüfung und Rückmeldung zu den Beschlüssen
  • Abfrage der zu klärenden Anliegen / Probleme
  • Besprechung der Anliegen / Probleme
  • Lösungsversuche und Vereinbarungen

Schriftliche Ankündigung der zu besprechenden Anliegen / Probleme

Anliegen oder Probleme, die in einer Klassenratssitzung besprochen werden sollen, müssen zuvor angemeldet werden. Dazu schreiben die Kinder sie unter Angabe von Namen und Datum auf. Dies kann auf ganz unterschiedliche Weise umgesetzt werden, wie z.B. durch ein Klassenratsbuch, einem Klassenratsbriefkasten oder einer Klassenratswand. Durch die Vorgabe der schriftlichen Anmeldung werden die Kompetenzen Verantwortungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit und Emotionalität bei unseren Schülerinnen und Schülern gefördert.

Die positive Runde

Zum Auftakt eines jeden Klassenrates gehört neben einer Begrüßung, die positive Runde. Sie hilft dabei, die Aufmerksamkeit aller auf positive Ereignisse, Erlebnisse und Leistungen zu lenken und schafft damit eine gute Grundstimmung. Dies geschieht häufig in Form eines Blitzlichts und kann durch Impulsfragen unterstützt werden. Diese achtungsvolle und freundliche Kommunikation fördert neben der Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeit auch das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen unserer Schülerinnen und Schüler.

Überprüfung und Rückmeldung zu den Beschlüssen

Im Anschluss an die positive Runde schließt sich eine Runde zur Überprüfung der Verwirklichung der festgelegten Beschlüsse der letzten Klassenratssitzung und zur Bestätigung und Modifikation getroffener Vereinbarungen an. Unsere Schülerinnen und Schüler erleben demnach, dass sie Verantwortung für die ernsthafte Durchführung gemeinsam getroffener Vereinbarungen tragen.

Abfrage der zu klärenden Anliegen / Probleme

Es folgt nun die Verlesung der Tagesordnungspunkte der Klassenratssitzung. Hier werden die betroffenen Kinder befragt, ob ihre angemeldeten Anliegen immer noch aktuell sind oder ob sie sich inzwischen erledigt haben. Da im Klassenrat das Prinzip der Freiwilligkeit gilt, muss vor der Besprechung eines Anliegens die Zustimmung aller Beteiligten eingeholt werden. Im Anschluss wird über die Reihenfolge der Besprechungen gemeinsam entschieden. Durch die Beteiligung an solchen Entscheidungsprozessen erfahren sich unsere Schülerinnen und Schüler als selbstwirksam und Stärken auf diese Weise ihr Selbstvertrauen.

Besprechung der Anliegen und Probleme

Das gemeinsame Gespräch über eingebrachte Themen steht im Mittelpunkt unserer Klassenratssitzungen. Dabei geht es leider auch häufig um die Besprechung zwischenmenschlicher Konflikte. Diese Gespräche machen unseren Kindern deutlich, dass unser Handeln von Gefühlen gesteuert wird. Sie lernen Gefühle (im Streit) zu erkennen, über Gefühle zu sprechen und sich verborgene Emotionen bewusst zu machen. In dieser Phase entwickelt sich also die Emotionalität unserer Kinder weiter und sie bauen Strategien im Umgang mit eigenen Gefühlen auf. Außerdem übt und fördert das Besprechen der Anliegen die Kommunikationsfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler. Sie lernen eigene Standpunkte zu vertreten, gegensätzliche Standpunkte zu bedenken, andere Menschen mit Achtung zu begegnen und konstruktiv mit Kritik und Frustration umzugehen.

Lösungssuche und Vereinbarung

Nachdem verschiedene Ansichten und Standpunkte zu einem Problem / Anliegen besprochen und Klarheit über das Problem / Anliegen gewonnen wurden, beginnt die gemeinsame Lösungssuche. Unsere Schülerinnen und Schüler tragen dazu spontane und kreative Lösungsideen, unter Einhaltung unserer Gesprächsregeln, zusammen. Auch hier wird unseren Kindern wieder Verantwortung übertragen und Selbstständigkeit erfahrbar. Die Klasse erlebt in dieser Phase, dass ein Erwachsener ihnen zutraut, die Lösung für ein Problem / Anliegen selbst zu suchen und zu finden. Die Erfahrung mit Anderen gemeinsam Probleme lösen zu können, stärkt das individuelle Selbstbewusstsein, das Selbstvertrauen und die Gruppenzugehörigkeit. Aus dem Angebot an Lösungsideen wählen unsere Schülerinnen und Schüler dann eine Lösung aus, die in der Mehrheit als fair und gerecht empfunden wird (Demokratiegedanke) und vereinbaren diese in der folgenden Woche auszuprobieren. Die gefundene Lösung wird schriftlich festgehalten (Klassenratsbuch), um deren Umsetzung in der nächsten Sitzung überprüfen zu können.

 

Literatur:
Hensel, Simone / Hensel, Nina: Klassenrat in der Grundschule. Persen Verlag, Hamburg 2015.
Blum, Eva / Blum, Hans-Joachim: Der Klassenrat – Ziele, Vorteile, Organisation. Mühlheim an der Ruhr 2006.

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